
Künstlerische Zusammenarbeit 2007 - 2021
Jana Fox und Oleg Dyck, beide ausgebildet an der Estnischen Kunstakademie, fanden Anfang der 1990er-Jahre in Köln ihre neue künstlerische Heimat. Was als gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Porträt begann, entwickelte sich bald zu einem eigenständigen Werkkomplex: die Darstellung des Pferdes als gemeinsames Projekt.
Ein erster Auftrag für ein Pferdeporträt legte den Grundstein. Fasziniert von der Präsenz, Eleganz und Ausdruckskraft der Tiere begannen beide, Pferde zu studieren und malerisch in Szene zu setzen. Es entstanden umfangreiche Serien, die sich sowohl mit der anatomischen Genauigkeit als auch mit der symbolischen Tiefe des Motivs auseinandersetzen.
Trotz individueller Handschriften – Oleg expressiv, farbintensiv und stilistisch vielschichtig; Jana ruhig, präzise und klassisch orientiert – ergänzten sich ihre Stile auf besondere Weise. Ihre Zusammenarbeit brachte Werke hervor, die von emotionaler Tiefe und handwerklicher Qualität gleichermaßen geprägt sind. Besonders in den gemeinsamen Kompositionen wurde die Synergie ihrer unterschiedlichen Ansätze sichtbar.
„Der unsterbliche Cheiron aus der griechischen Mythologie, halb Mensch, halb Pferd, verkörpert das Gegenteil seiner wilden Artgenossen. Unter seinen widerspenstigen und fohlenhaften Brüdern galt er als Arzt und Philosoph. In ihm vereinten sich zwei Seiten der Natur: rohe Urkraft und ein höheres Bewusstsein. Um ein solches Wesen wie ihn zu erschaffen, war die Verschmelzung zweier bemerkenswerter Kreaturen notwendig. Ähnliches könnte man über die Partnerschaft zwischen Jana Fox und Oleg Dyck im Rahmen der internationalen Pferdekunstsammlung und ihrem Projekt Joartcologne sagen.“
( L.A.Pomeroy, Where horse and human become one. Horses in Art spring 2012 )
Unter dem Namen JOARTCOLOGNE gewann das Projekt internationale Anerkennung. Ihre Werke wurden weltweit gesammelt – u.a. in den USA, Frankreich, England, Australien und Dubai – und durch Fachartikel sowie Online-Präsenz bekannt.
Der plötzliche Tod von Jana Wiebe während der Covid-19-Pandemie beendete eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Ihr Beitrag lebt in den Arbeiten weiter – als Teil eines künstlerischen Dialogs, der Mensch und Tier in Beziehung setzt.
(Cornelius. Köln, 2025)
„Die Beziehung zwischen Mensch und Pferd fasziniert beide Künstler. Es ist eine alte Frage: Wie können zwei so unterschiedliche Wesen zu einer Einheit verschmelzen? Ihre Bilder geben darauf keine eindeutige Antwort, sondern laden den Betrachter ein, die Verbundenheit selbst zu erkennen und seine eigenen Erklärungen zu finden.
Alle ihre Pferdedarstellungen sind Kompositionen, die aus einem Reservoir an Erinnerungen an Bewegung, Gefühl und Klang entstanden sind. An der Wand flüstert ihr Werk den Betrachtern zu: ‚Schau hin, spüre, wie unsere Köpfe sich berühren – wann hast du zuletzt solch eine Zärtlichkeit empfunden?‘
Jana und Oleg werden in ein Mysterium hineingezogen, das so alt ist wie die Zeit selbst. Was ist es an dem Pferd und an unserer Beziehung zu ihm, das uns immer wieder in seinen Bann zieht?“
(The Paintings of Jana Fox and Oleg Dyck of JOArtCologne. By Sher Horosko. 15 April 2011).
